KNIEPROTHETIK

In Europa werden jährlich 230.000 Knie-Totalendoprothesen implantiert, sodaß man von einem Routineeingriff sprechen kann. Eine Knie-Endoprothese ist eine funktionelle Nachbildung des Kniegelenkes. Sie ersetzt die abgenutzten Knorpeloberflächen. Die speziell für medizinische Zwecke hergestellten Materialien zeichnen sich durch eine maximale Gewebeverträglichkeit aus und ermöglichen eine möglichst schmerzfreie und dauerhafte Funktion.

Vor dem Eingriff wird der Operateur anhand der Untersuchungsdaten und der Röntgenbilder eine Operationsplanung durchführen, bei der Modell, Größe der Implantate und Art der Fixierung festgelegt wird. Alles wird auf Ihre ganz individuellen Bedürftnisse abgestimmt.

Künstliche Gelenke halten in der Regel 12 - 15 Jahre. Entscheidende Faktoren für die Lebensdauer und Funktionsfähigkeit sind das Material der Gleitpaarung, die körperliche Beanspruchung und die Knochenbeschaffenheit.

1. Zementierte Endoprothese
Die Komponenten werden mit Knochenzement, einem schnellhärtendem Kunststoff, befestigt. Ein Zementiertes Gelenk ist sofort belastbar.

2. Zementfreie Endoprothese
Alle Komponenten werden ohne Knochenzement implantiert. Der Knochen wächst an die Endoprothese an.

3. Hybrid-Endoprothese (Mischform)
In der sogenannten hybriden Implantationstechnik wird die Fermur-Komponente zementfrei und die Tibia-Komponente mit Zement im Knochen verankert.

Die Operation

Beim operativen Eingriff wird das erkrankte Kniegelenk durch ein Kunstgelenk ersetzt. Die Operation kann in Voll- oder Teilnarkose erfolgen. Die Teilnarkose hat den Vorteil einer geringeren Beeinflussung des Allgemeinzustandes. Viele Patienten werden heute in Teilnarkose operiert. Welche Methode sich in Ihrem Fall empfiehlt, bespricht ihr Anästhesiearzt mit Ihnen. Der gesamte Eingriff dauert in der Regel eineinhalb bis zwei Stunden. Nicht underwähnt bleiben sollten Risiken wie zum Beispiel Blutergüsse, Infektionen, Allergien, Blutungsgefahr und Thrombosen. Doch meist sprechen die Vorteile für einen Eingriff - auch bei älteren Patienten.

Die einzelnen Operationsschritte

1. Über einen Schnitt an der Vorderseite des Knies wird das erkrankte Gelenkt erreicht. Der Operateur entfernt die zerstörten Knorpelflächen des Oberschenkelknochens mit speziellen Instrumenten.

2. Mittels Spezialschablonen wird der Knochen präzise vorbereitet. Vor der Implantation des Originalimplantates wird eine Probeprothese eingesetzt. Hierdurch kontrolliert der Operateur den korrekten Sitz, Größe, Stabilität und den Bewegungsspielraum.

3. Die Vorbereitung des Schienbeinkopfes geschieht auf die gleiche Weise.

4. Nach vorherigem Probesitz wird die metallische Schienbein-Komponente eingesetzt. Hierauf wird ein Polyethylen-Einsatz befestigt, der als Gleitfläche zwischen Ober- und Unterschenkel dient.

5. Je nach Schweregrad der Arthrose muß auch die Rückfläche der Kniescheibe ersetzt werden.

6. Der komplette Gelenkersatz wird nochmals auf seine optimale Beweglichkeit geprüft. Dann wird die Wunde verschlossen und ein Kompressionsverband angelegt. In die Wunde eingelegte Drainageschläuche verhindern Blutergüsse, da nachsickerndes Blut abfließen kann.

Quelle: Sulzer Orthopedics - Joint Care/Fracture Care

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